Mein neuer Roman über die Nachkriegsjahre und die britische Besatzung in Nordrhein-Westfalen
Die Stadt ist umzäunt. Fraternisierung verboten. Zwei ungleiche Freundinnen kämpfen für ihre Träume und gegen die Grenzen der Liebe.
Nach Kriegsende wird der mondäne Kurort Bad Oeynhausen zum Hauptquartier der britischen Rheinarmee. Durch die Innenstadt wird ein Zaun gezogen, tausende Einwohner müssen ihr Zuhause verlassen und Platz machen für die Besatzer. Auch Anne und ihre Familie sind gezwungen, ihr Kurhotel aufzugeben und in eine Baracke außerhalb der Sperrzone zu ziehen. Während ihre Freundin Rosalie gewillt ist, sich die Briten zum Freund und das Leben dadurch ein bisschen einfacher zu machen, lehnt sich Anne auf und gerät immer wieder mit Colonel Michael Hunter aneinander. Erst ein verhängnisvolles Feuer lässt beide erkennen, dass sie auf derselben Seite stehen und sich viel näher sind, als sie jemals dachten …
Hier geht es zu einer ausführlichen Leseprobe
„Anne presste die zitternden Lippen zusammen, Tränen liefen ihr durchs Gesicht. Wie sehr hatte sie sich in den vergangenen Tagen darauf gefreut, dass nach den finsteren Jahren nun endlich wieder Hoffnung bestand. Stattdessen ereilte die Menschen in Bad Oeynhausen das schwerste Schicksal seit Beginn des Krieges. Sie wurden zu Vertriebenen in der eigenen Stadt.“
-
War das jetzt noch Krieg oder schon Frieden? Nichts von beidem, überlegte Rosalie, sondern etwas Unbestimmtes dazwischen. Das alte Leben war zerschlagen, aber das neue hatte noch nicht
angefangen. Eine Zeit des Vakuums, die Stunde Null. Was würde die Zukunft bringen?
-
Anne betrachtete Rosalies blasses Gesicht im Schein der Nachttischlampe, das ihr so vertraut war, auch nach den Jahren der Trennung, und gleichzeitig so fremd.
„Wir sind eben unterschiedlich“, fuhr Rosalie fort und es lag ein harter Zug um ihren Mund. „Du willst erreichen, dass alles wieder so ist wie früher, und ich will, dass es nie wieder so wird.“
-
Wir sind wie zwei Eisschollen im Meer, dachte sie, die immer wieder auf einander gestoßen sind und dabei im Laufe der Zeit ihre Ecken und Kanten abgeschliffen haben.